Im Zentrum jedes japanischen Gartens liegt der Koiteich – ein weitläufiges Becken, in dem sich viele große, bunte Fische tummeln. Oft sind sie neugierig und nicht sehr schüchtern, lassen sich streicheln und aus der Hand füttern. Kein Wunder, dass die schönen Tiere inzwischen nicht nur in japanischen Gärten, sondern auch bei Teichfreunden weltweit beliebt sind.
Wer sich so einen Hingucker in den eigenen Garten holen möchte, sollte allerdings ein paar Dinge beachten. Hier findest Du einige hilfreiche Tipps und Infos rund um Deinen eigenen Koiteich.
Koi – auch nur ein Karpfen?
Ja, es handelt sich hier tatsächlich um einen Karpfen. Genauer gesagt, den Nishikigoi – wörtlich aus dem Japanischen bedeutet das „Brokatkarpfen“. Diese spezielle Karpfen-Zuchtform wurde in Japan schon vor über 100 Jahren als Statussymbol gehalten und hat sich seither bei Fischliebhabern und Züchtern weltweit verbreitet.
Als Koi bezeichnet man farbiger Zierkarpfen, die vornehmlich in Japan, Israel und Südafrika gezüchtet werden. Die Farben der Teichfische sind so vielfältig wie die Zuchtformen. Sie reichen von Weiß, Rot, Schwarz, Gelb, Orange und Blau bis hin zu metallischen Zeichnungen in Silber und Gold. Am häufigsten findet man die Koi mit bis zu drei Farben. Neben den kostspieligen Stars der Gattung, die meist original japanische Züchtungen mit prächtigen Farben sind, gibt es auch die weniger luxuriösen Varianten für den Gartenteich. Die Koi Zucht bringt ständig neue Koiarten in den Verkauf.
Die schönen Koi-Karpfen gibt es in vielen verschiedenen Färbungen. Sie sehen im Teich hübsch aus, können aber teuer sein. Da die Koi Karpfen sehr widerstandsfähig sind und sich den Bedingungen des Teichs anpassen können, eigenen sie sich auch für unerfahrene Teichbesitzer. Je nach Größe des Gewässers und Anzahl der Tiere verlangsamt oder beschleunigt sich das Wachstum der Fische. Bei idealen Bedingungen kann ein Koi bis zu einem Meter lang und bis zu 60 Jahre alt werden.
Unter normalen Bedingungen eines durchschnittlichen Gartenteichs mit nicht allzu großer Fischdichte werden die Tiere etwa 40 Zentimeter lang und 10 Jahre alt. Generell gilt, dass auf einen Koi etwa 1000 Liter Wasser kommen sollten, um eine zu hohe Fischdichte zu vermeiden, die das Krankheitsrisiko erhöht. Ausgesprochen wichtig ist eine Filteranlage, die 20 bis 30 Prozent des Teichvolumens beinhalten sollte.
Bei den wertvollen Koi Zuchtfischen empfiehlt sich darüber hinaus eine Heizungsanlage. Koi Karpfen können bei Wassertemperaturen von 3 Grad bis 38 Grad überleben. Sie sind also durchaus in der Lage, im Gartenteich zu überwintern. Sinken die Temperaturen, ziehen sich die Fische auf den Teichboden zurück und halten Winterruhe. Zu diesem Zweck sollte der Teich mindestens eine Tiefe von zwei Metern haben.
Ein Hobby für alle?
Auch wenn die Koi-Haltung inzwischen natürlich nicht mehr den Adeligen vorbehalten ist und es viele verschiedene Zuchtformen gibt, kann diese Fischart je nach Färbung sehr teuer sein und stellt ein kostspieliges Hobby dar. Daher sollte der Bau eines Koiteiches wohlüberlegt und gut geplant sein.
Du solltest auch bedenken, dass diese Fische bei guten Lebensbedingungen mehrere Jahrzehnte alt werden können. In einem gut angelegten Teich solltest du von einer Lebenserwartung von mindestens 30, aber bis zu 60 Jahren ausgehen. Du solltest Dir also sicher sein, dass Du in dieses Hobby viel Zeit investieren kannst und willst.
Koi-Karpfen werden, abhängig von ihrem Lebensraum, bis zu 70 cm oder sogar bis zu einem Meter groß. Aufgrund dieser beachtlichen Größe sollte ihnen genug Platz zur Verfügung gestellt werden. Da Kois auch sehr gesellig sind, sollte der Schwarm zumindest vier bis fünf aber gerne auch mehr Fische beinhalten.
All das solltest Du beachten, bevor du einen Koiteich planst. Die Koi-Haltung ist ein zeit- und geldaufwändiges Hobby, das man nicht leichtfertig beginnen sollte. Wenn Du Dich aber entschieden hast, dass diese Fischart die richtige für dich ist, findest Du hier gleich einige Tipps zum Teichbau.
Koiteich-Bauanleitung: Worauf musst Du achten?
Der Koiteich ist ein ganz besonderer Teich, der den Garten zu einem besonderen Higlight macht. Koi können über 1 Meter groß werden und gerade große Koi sind besonders wertvoll, wobei die Zeichnung ebenfalls eine große Rolle spielt.
Ein Koiteich sollte groß sein, je Fisch sollten etwa 1000 Liter Wasser vorhanden sein. Außerdem sollten mehrere Exemplare in einem Teich gehalten werden, denn Koi sind gesellige Fische. Entgegen vieler Behauptungen stoppt ein kleiner Teich nicht das Wachstum, wenngleich die Teichgröße und auch die Wasserqualität das Wachstum beeinflussen. Das Wasser im Koiteich sollte stets sauber und klar sein, da Koi aufgrund Ihrer Züchtung sehr anfällig für Krankheiten sind. Dies erfordert hochwertige und zuverlässige Filteranlagen. Genügend Platz sowie sauberes Wasser verhindern die Verbreitung der Keime unter den Koi.
Standort und Größe
Möchte man einen Koiteich anlegen, sollte man auch auf die Tiefe des Teiches achten. Eine Mindesttiefe von 1,50 m sollte der Teich haben, damit die Koi im Winter nicht umgesiedelt werden müssen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Gartenteich zufriert und mit ihm die Fische.Die optimalen Wassertemperaturen für den Koiteich sind über die verschiedenen Jahreszeiten wie folgt:
- Frühjahr: von 15 °C bis 18 °C
- Sommer: von 20 °C bis 25 °C
- Herbst : von 15 °C bis 20 °C
- Winter: ab 4 °CZwischen 3 °C und 38 °C sind Koi überlebensfähig.Es gibt verschiedene Koiarten, in den unterschiedlichsten Farben wie rot, orange, gelb, aber auch blau oder schwarz. Ein Koi kann bis zu 60 Jahre alt werden und über 1 m groß, allerdings bedarf es dazu optimaler Bedingungen im Koiteich. Aufgrund schlechter Wasserbedingungen werden Koi in der Regel nicht älter als 10 Jahre.
Zuerst muss ein passender Standort für die Teichanlage gewählt werden. Dabei ist vor allem eines wichtig: Platz. Wenn Du schon einmal einen japanischen Garten besichtigt hast, wirst Du wissen, warum. Ein guter Koiteich benötigt ausreichend Fläche. Man spricht hier von einer Mindestteichgröße von 5000 Litern (5m³), und nochmal etwa 1000 Litern pro Fisch.
Wenn Du darauf Wert legst, Deinen Tieren einen möglichst gesunden, natürlichen Lebensraum zu bieten, solltest Du zumindest 15 m² Deines Grundstücks für den Teich einplanen. Größer ist natürlich immer besser.
Eine ovale Form mit den Maßen 6 x 3 m würde sich hier anbieten. Selbstverständlich können Form und Größe je nach Wunsch und lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Die Teichwände sollten dabei eher steil ausgehoben werden. Dies schafft eine möglichst große Schwimmfläche für die Fische.
Besonders wichtig ist auch, den Teich ausreichend tief zu graben, um den Tieren ein unbeschadetes Überwintern zu ermöglichen. Das absolute Minimum dafür beträgt 1,30 m Tiefe. Die bevorzugte Tiefe für Koiteiche liegt jedoch bei 1,50 m bis 2 m.
Der Standort für den Teich sollte außerdem im Halbschatten gewählt werden, so dass den ganzen Tag sonnige und schattige Zonen vorhanden sind. Für Koiteiche gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Wasserfall und Grünpflanzen sind nützlich und schön anzusehen.
Material und Technik
Für den Bau eines Koiteiches ist einiges an Material erforderlich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Teich anzulegen: Mittels eines fertigen Teichbeckens oder mit Teichfolie.
Die wohl einfachste Variante ist es, einen Fertigteich zu kaufen. Diese riesigen Kunststoffschalen gibt es in unterschiedlichen Formen oder sie können auch nach Wunsch angefertigt werden. Auf diese Weise ersparst Du Dir das mühsame Ausmessen und Auslegen einer Folie. Ein Fertigteich ist jedoch sehr kostenintensiv und daher nicht für jeden eine realistische Alternative.
Die günstigere und wohl häufigere Methode ist das Auslegen von Teichfolie. Dazu muss zuerst ein Loch ausgemessen und mit einem Bagger ausgehoben werden. Hier ist viel händische Arbeit erforderlich, da die Erde am Teichgrund anschließend von allen spitzen Gegenständen (Wurzeln, Steine, Glassplitter etc.) befreit werden muss. Ist der Untergrund zu weich, kann es sein, dass das Becken mit Beton ausgegossen werden muss.
Beim Verlegen der Teichfolie (die in verschiedenen Stärken erhältlich ist) solltest Du unbedingt darauf achten, möglichst wenig Falten zu erzeugen. In Falten sammeln sich Schmutz und Keime, die schädlich auf die Tiere wirken können. Die Folie lässt sich am besten bearbeiten, wenn sie sich in der Sonne ein wenig erwärmt hat.
Die überstehenden Ränder der Folie sollten erst abgeschnitten werden, nachdem der Teich bereits ein paar Tage lang zu zwei Dritteln mit Wasser befüllt war. Dies erlaubt dem Material und dem darunterliegenden Erdboden, sich zu setzen.
Welchen Filter braucht mein Koiteich?
Um den Tieren eine gute Wasserqualität zu bieten, ist ein hochwertiger Teichfilter erforderlich. Je nach Teichgröße sollten ein bis zwei große oder mittelgroße Filter eingesetzt werden. Für große Teiche mit vielen, großen Koi-Karpfen eignet sich am besten ein Kammer- beziehungsweise Durchlauffilter. Diese Filter bieten sowohl mechanische als auch biologische Filterstufen und ein großes Filtervolumen.
Gestaltung und Bepflanzung
Die Koiteiche, die man aus japanischen Gärten oder botanischen Gärten kennt, sind oft aufwändig gestaltet. Die Optionen sind vielfältig: Wasserpflanzen, Brücken, Brunnen und vieles mehr können den Teich optisch aufwerten.
Dabei gibt es einige Gestaltungselemente, die auch einen funktionellen Nutzen erbringen. Dazu zählt zuerst einmal natürlich die Bepflanzung. Eine üppige Begrünung in und um den Teich sieht nicht nur schön aus, sie bringt auch Vorteile: Schatten, Filterung und Sauerstoff.
Wasserpflanzen bieten den Fischen eine willkommene Zuflucht vor Hitze und Sonnenlicht. Kois schwimmen oft nah an der Oberfläche und sind daher gefährdet, sich einen Sonnenbrand zuzuziehen (ja, das ist tatsächlich möglich und gar nicht so selten!). Sie halten sich daher gern unter Seerosen auf, deren große Blätter an der Wasseroberfläche Schatten spenden.
Kois halten sich im Sommer gern im Schatten der Seerosenblätter auf. Dort finden sie Abkühlung und Schutz vor der Sonne. Pflanzen am Rand des Gewässers stellen eine zusätzliche Filterung des Wassers dar und produzieren Sauerstoff.
Für die großen Kois ist eine ausreichende Belüftung wichtig. Dabei helfen können Wasserfälle oder Brunnen, die das Wasser zirkulieren und dabei zusätzlichen Sauerstoff in den Teich eintragen. Ein Bachlauf mit Wasserfall kann außerdem ein optisches Highlight im Garten darstellen.
Auch Steine und Felsen rund um den Teich sind Bestandteil eines typischen japanischen Gartens. Zu dekorativen Zwecken gibt es außerdem viele (zum Teil asiatisch angehauchte) Steinskulpturen in verschiedener Form und Größe. Eine Brücke oder ein Steg macht den Teich zugänglicher und liefert einen guten Aussichtspunkt, um die Fische zu beobachten und füttern.
Fazit – Wie soll ein Koiteich aussehen?
Wenn du alle oben genannten Punkte in Deine Planung miteinbeziehst, steht Deinem eigenen Koiteich nichts mehr im Weg. Achte einfach darauf, den Teich groß und tief genug anzulegen, die Folie korrekt zu bearbeiten und schließe einen passenden Teichfilter an.
Dann werden Dich und Deine Gartenbesucher die wunderschön gefärbten Tiere vielleicht sogar über 30 Jahre lang erfreuen. Auch wenn Du keinen ganzen japanischen Garten anlegen möchtest, findest Du sicher für Dich eine passende Option zur Gestaltung. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!